19.06.2014:
Bodenwellen
So sieht es aus. Mitten in der Landschaft ein Hingucker. Das "Gold und Silber Forum", futuristische Bauform auf mittelalterlichem Fundament. Wer die Hügel herabfährt nach Schwäbisch Gmünd, sieht es schon von Weitem mitten im Grün. Zurzeit hell glänzend, da die Sonne scheint. Allerdings nicht mehr um halb acht am Abend, als dieses Foto entstand.
Überraschend wie sich die Gegend um den Bahnhof positiv verändert hat. Vor der Umbauerei war dies ein Ort, den man möglichst schnell hinter sich lassen wollte. Stressareal mit heruntergekommener Architektur, wenig einladend. Heute ist das anders. Großzügig, verkehrsberuhigt präsentiert sich der Vorplatz des Bahnhofs. Gleich gegenüber geht es zum Remsstrand. Hat sich wirklich zum Strand entwickelt. Viel Sand, Kinder im seichten Wasser nach Kaulquappen jagend, Strandkörbe, Liegestühle, Steinterrassen zum Ausruhen - und das "Gold und Silber Forum", das Lichtblitze von der sonnenbeschienenen Fassade verschickt. Fängt den Blick.
Im Forum selbst ist alles geglättet und geformt. Meint man. Bis eine wie ich daher kommt, die jede Unebenheit sofort bemerkt. Unter dem glatten Bodenbelag verbergen sich Bodenwellen. Minimale Unebenheiten, die ich sofort spüre im Knöchel. Aber ich lasse mich nicht entmutigen - habe leider die Sänfte vergessen - steige drei Stockwerke per Treppe empor und entdecke viele interessante Aussprüche an den Flurwänden. Zum Beispiel von Picasso: "Ich male schiefe Nasen, damit die Leute die Bilder anschauen."