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30.06.2014:
Illusion oder Realität

Man kann sich die Augen reiben und fragen: bin ich wach oder träume ich? Die Straßen der Stadt sind getupft. Neben den farbigen Jeans und Hemden sind opulente Gewänder in leuchtenden Farben Hingucker. Über allen Köpfen in den Straßen und Gassen schwanken aufgebauschte Perücken in schwindelerregender Höhe. Zeitzeugen des Barocks füllen Gassen und Plätze lustwandelnd, dahinschreitend, im Stadtgarten Kricket spielend.
Auf der Bühne neben der Rems durften wir unter die Röcke schauen. Zwei Frauen aus Barock und heutiger Zeit begegneten sich im Theaterstück "Carpe diem - Auf und nieder, immer Mieder". Während sich die eine wünschte, endlich von den Männern anerkannt zu werden in ihren Fähigkeiten statt als Hexe bei Unglücken verschrien zu werden, zog sich die andere aus, um in ein barockes Gewand zu schlüpfen. Stück für Stück konnte man erleben, was alles unter den opulenten Gewändern steckt. Das Reifrockgestell mit der Ladung Sofakissen auf den Hüften, dann das Leibchen mit den Knochenstangen für die schmale Taille. O-Ton aus dem 21. Jahrhundert beim Betrachten des Bustiers, kopfschüttelnd: "Wie kamen die bloß ohne Push-up-BH zurande!"
Das Ende vom Lied war die Erkenntnis der beiden: Furchtbar viel hat sich nicht geändert, immer noch gilt es, wenn's ums andere Geschlecht geht: Rein ins Mieder!