25.04.2015:
Eindeutig: Gmünder Käse
Jetzt mal ehrlich: Käme diese Szenerie uns auf einer Reise vor die Linse, würden wir jubeln übers Motiv. Ein goldener Käse, eine ehemalige Landeszentralbank in Zwanzigerjahre-Optik, was Hässliches aus der sogenannten Postmoderne und ein historischer Fünf-Knopf-Turm ergeben mit Strandatmosphäre ein Ensemble, das einfach nur malerisch ist.
Auch das ist Schwäbisch Gmünd! Remsstrand gegenüber dem Bahnhof, Sommersonne im April, weiße und schwarze Schwäne lassen sich füttern, das Wasser glitzert hell in kräuselnden Wellen und der kleine Nahkampf um den goldenen und silbernen Strandstuhl (ganz vorne rechts vorm Käse) ist schnell beigelegt mit einer Einladung zum Latte macchiato. (Gestern sah ich die beiden eng umschlungen! Dabei ist es noch nicht einmal Mai).
Die Gmünder lieben ihre Naherholungszone und der rührige OB ruft den 'Gmünder Sommer' aus als Nachfolger für die Landesgartenschau von 2014. Was passiert? Die Gmünder jubeln - klar, ein paar Kritiker und Negativisten will ich nicht verschweigen - aber die Ehrenamtlichen waschen die grünen Jäckchen, die Stadtführer stürzen ins Archiv - gut erhalten, es gab weder im Zweiten noch im Ersten Weltkrieg zerstörerische Momente in Gmünd - um mit noch mehr Details die Führungen zu würzen. Au ja, da gibt's vieles. Auf einer historischen Führung hörte ich, dass der Stadtgarten- und Rokokoschlößchen-Spender und Bürgermeister ein echter Geldhallodri war. Doch ehrlich: Ich finde viel schöner, dass er seiner Frau das verschwenderische Geschenk des Parks und Schlösschens machte - wer würde seinem Liebsten vor solch einer Bezeugung der Liebe nicht den Finanzruin nachsehen? Oder besser: Endlich konnte sie sich absentieren, die gute Ehefrau, in ihr Refugium!
Ach, was wollte ich eigentlich sagen ......................?