26.01.2018:
Nachmittags um vier
Wie von Zauberhand gezogen stieg ein feiner Nebelschleier blitzschnell aus dem Acker hoch und verhüllte alles mit einem zartgrauen Tuch. Ich hatte nur kurz aufgeblickt und war elektrisiert. Das, was in Fantasyfilmen die besondere Stimmung bringt, fand hier live statt. Bezaubernd, verzaubernd und - nur für Schnellmerker. Kurz umgedreht - und alles war nur noch lichtes Grau. Fein scheinbar, aber undurchdringlich. Ich hatte bei den ersten Zentimetern überm Acker aufgeblickt - bis ich das Handy starten konnte, war alles fast schon vorbei. Ich ärgerte mich. Aber dann die Überraschung. Als ich das Foto auf dem großen Monitor anschaute, war es doch noch zu sehen. Durch die kahlen Äste des Kirschbaums vor meinem Balkon ein leiser Schimmer dieses Zaubers. Das macht mich froh.
Denn lange werde ich diese Aussicht nicht mehr haben. Einerseits, weil der Frühling naht, andererseits, weil ich einen ganz anderen Ausblick von des Rechbergs Gipfel genießen werde. Da geht's nicht aufwärts wie hier, sondern in ein weites Tal hinunter.