06.09.2021: Weiter gehts nach dem letzten Komma ...
... und das liegt diesmal viele Jahre zurück. Wir haben uns kurzerhand verabredet, weil mein langjähriger Mitkämpfer für eine klare, moderne Sprache mit zielorientierter Aussage in der Öffentlichkeitsarbeit in den Norden gezogen ist. Erwartungsvoll standen wir am Hafen, während die stille Frage in mir rumorte: "Haben wir uns denn überhaupt noch was zu sagen!" Um es vorwegzunehmen, es wurde ein wunderbares Wiedersehen, bei dem wir ab dem letzten Komma weiter machen konnten. Eine Tasse Kaffee vor unserem Quartier unterm grünen Blätterdach, dazu Inselbrötchen und -käse. "Was wollt ihr sehen?" Die Inselkäserei, meinen Lieblingsplatz und überhaupt, kurz ins Meer springen. Dann 17.40 die Fähre erreichen. Erster Halt die Inselkäserei Alkersum. Ich hatte von Joghurt und Quark vorgeschwärmt. Letzterer so mild und sahnig, dass man ihn einfach nur auslöffeln will, als Obendrauf den Naturjoghurt. Dann kurzer Fußmarsch zur Theescheune in Nieblum. In dieser Wunderwelt stellten wir bei ausgesuchtem Kaffee fest: Alles wie einst, als wir unsere Strategien austüftelten in der Vier-Farben-Sprache von Hans-Peter Förster. Highlight: Zum Jubiläum der Reformation hat er die vier Evangelien der Bibel analysiert mit dem Wording-Farbkompass, begleitet von Luther in den vier Wording-Farben.
Es wird Zeit für die Rückfahrt zum Hafen. Vieles ist noch zu entdecken. Die "sprechenden" Grabsteine der wortkargen Friesen, das Bad in der Nordsee! Ich bin sicher, Helga und Hans-Peter werden das alles erkunden mit dem Fahrrad und dem ihnen eigenen strammen Tempo, ohne unsere Gesprächspausen. Gemessen an uns wohnen sie um die Ecke von Föhr. Und wir wissen nun, dass wir uns noch immer was zu sagen haben. Ein gutes Gefühl für mich. Wenn ich im Hafen den Fähren beim Ablegen zuschaue, werde ich nachdenklich, manchmal fast wehmütig. Doch nicht traurig, will nicht mit auf die Reise, denn "meine" Insel liebe ich. Vor mir liegen weitere drei lange Inseltage. Und freue mich schon jetzt auf das nächste Treffen mit diesen Freunden. Da ist was, das uns verbindet, eine Sprache, die Brücken schlägt in ihrer Vielfalt.