13.11.2021:
Abschied von einer Ära
Vier Wochen, ein ganzer Monat oder tagtäglich nachgezählt: 31 Tage, minus An- und Abfahrtstag sind 29 Tage Insel zu Ende. Tag 29 Packtag, ein grauer Tag, dem es an Helligkeit nicht mangelt. Morgens ein letzter Gang - hoffentlich - zum WDR-Gebäude, in dem die Bahn ihren Schalter hat. Dem einzigen auf der Insel, nur bis zwölf von Mo - Fr geöffnet. Das erstklassig organisierte Föhr-Amrumer Reisebüro darf nicht mehr. In Stoßzeiten mit vielen Touristen ist die Schlange vor dem einzigen Schalter lang, coronabedingt mit Abstand superlang. So dass die ersten Nachfrager schon bei der Öffnung anstehen. Eine Angestellte sitzt hinter der Scheibe. Sie ist bestens organisiert und geht liebevoll auf alle Fragen ein.
Ich sehe sie zum zweiten Mal, weil die Bahn mich schon zwei mal benachrichtigte, dass meine Rückreise nicht wie vorgesehen läuft. Habe beschlossen, erst kurz vor der Abreise nach der neuen Verbindung zu fragen, vor allem eine neue Reservierung zu bekommen. Ich war Montag dort und habe alles erledigt, aber in meinen Terminkalender eingetragen, kurz vorher alles bestätigen zu lassen. Vor allem, ob die Fähre fährt.
Sinnvoll, wie ich durch die heutige Bahn-Nachricht erfuhr. Wieder anstehen, neue Verbindung raussuchen lassen, Reservierung neu, herzliche Verabschiedung von der hilfreichen Dame. Dann beim Rausgehen Überprüfung. Gottseidank! Die Fahrt geht nur bis Nürnberg. Wieder anstehen, diesmal acht Leute mit großen Anliegen vor mir. Ich erlebe die nette Schalterdame kurz vor dem Zusammenbruch. Ich erlöse sie aus der Peinlichkeit, als ich endlich das richtige Ticket in der Hand halte. Hatte reichlich Zeit, die Anschläge am Schalter zu lesen. Bin heilfroh, nicht erst am 24. November zu fahren, denn dann hat der Schalter drei Tage wegen Fortbildung geschlossen. Und das in einer Zeit, in der die Gäste weiter auf die Insel strömen und Nachrichten vom DB-Navigator erhalten.