... und das nicht nur bei Nacht! „Hier ist aber auch gar nichts los!“, seufzte das Pferd und schlug das Buch zu. Heldensagen? Ein Titel, der das Pferd verärgerte. Perseus, von dem er gelesen hatte, war doch der Name seines Vaters und der war keine Sage. Keine Geschichte um ein Körnchen Wahrheit. „Denn der ist ja immer am Himmel zu sehen. Das ganze Jahr über in der Nacht“, seufzte Pegasus. „Enif! Wo steckst du?“, rief er ungeduldig. Doch der hatte sich schlafen gelegt am helllichten Tag. „Es ist zum Speien“, grummelte er, „ Enif, mein hellstes Licht, hat sich eingerollt zum Schlafen.“ „Wie wäre es,“ flüsterte die kleine Schleierwolke hinter ihm, „Wenn du mal kopfstehst, Pegasus?“ Das Pferd spitzte die Ohren. Wer rief da seinen Namen? „Warum denn das? „Dann sieht gleich alles anders aus.“ Pegasus drehte sich auf den Rücken und streckte die Beine in die Luft. „Du hast Recht!“, jubelte er, „alles sieht ganz anders aus!“ „Hab ich doch gesagt!“, die kleine Schleierwolke schlug einen eleganten Bogen und zog sich wieder lang und breit, bis sie durchsichtig-fedrig war. „Weißt Du was?“, schrie das Pferd voller Begeisterung. „Was denn? Sag schon!“ „Ich rausche jetzt mit meinen Sternen vom Abendhimmel auf die Erde!“ … Wutsch, hier das Ergebnis: Auf dem dunkelblauen Nachthimmel-Kleid rauscht Pegasus in vollem Galopp mit wehender Mähne und vielen Sternen auf die Gewänder der Enkelinnen - jetzt werden viele Geschichten geschrieben.
Lassen wir uns verführen, immer mal wieder den Blick zu den Sternen heben, weg vom Alltag, von der Bodenschwere. Damit alles wieder sein wahres Format erhält. Ein gutes Jahresende 2023 und einen hoffnungsvollen Start ins Neue Jahr - für alle Schreiberlinge sternenreiche Musenküsse vom Pegasus! Und tun, was mir eine Weihnachtspost empfahl: Es ist mal wieder Zeit für einen Mutausbruch